Arthur Brühlmeier

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Zusammenarbeit im Schulhaus

Persönliche Erlebnisse

In meiner Zeit als Primarlehrer (1954 – 1971) hatte ich in meinem Schulhaus niemals eine Auseinandersetzung mit einem Kollegen. Es gab keine Konflikte, keinen Streit, nie eine Einmischung, nie eine Kritik, nie eine Störung, nie eine Verletzung. Aber ich erhielt auch nie eine Hilfe, nicht die geringste Anregung, keinen einzigen hilfreichen Tipp, den ich als unerfahrener Mensch z.B. im Hinblick mein Verhalten im Dorf durchaus nötig gehabt hätte. Nie hat mir ein Kollege in der Pause zugehört, Material angeboten, mich ermutigt, auf Bücher aufmerksam gemacht oder ein Problem mit mir besprochen. Und schliesslich auch das: Nie hat mich jemand um Hilfe angegangen, nie ist einer mit seinen Problemen zu mir gekommen, und kein Kollege im Schulhaus profitierte von meinen Vorbereitungen. Des Rätsels Lösung ist einfach: Ich war einziger Lehrer im Dorf, allein im Schulhaus, führte eine Gesamtschule mit acht Klassen. Was ich also oben anführte, betrifft nur den Zustand in meinem Schulhaus. So pflegte ich eben den Kontakt mit den Kollegen im Umkreis.

In späteren Zeiten habe ich die Atmosphäre in einigen Lehrerzimmern erfahren und dabei auch viel Belastendes erlebt, das ich nicht beschreiben will. In den letzten 20 Jahren meiner Lehrtätigkeit war ich Teil eines Kollegiums, in welchem man freundschaftlich zusammenlebte und zusammenarbeitete. Ich weiss darum, wie viel vom Verhältnis der Kollegen untereinander abhängt.

Hindernisse auf dem Weg zur Zusammenarbeit

Wir Lehrer gelten weit herum als Individualisten, die sich in Sachen Zusammenarbeit schwer tun. Das wird zumeist als Vorwurf, als Anklage ausgesprochen. Ich betrachte dies als falsch. Anklage bringt nichts, hilfreich ist bloss Verständnis. Wenn Hunderte und Tausende von Berufsleuten, denen man doch grundsätzlich den guten Willen nicht absprechen kann, ähnliche Schwierigkeiten haben, so muss dem etwas zu Grunde liegen, das berechtigt oder zumindest verständlich ist. Ich sehe es so: Das Grundgefühl, das die erwartete und geforderte Zusammenarbeit erschwert oder verhindert, ist Angst. Das ist alles andere als ein Vorwurf. Es ist gestattet, Angst zu haben, und kein Mensch muss sich seiner Angst schämen. Sie kommt nämlich von selbst, ohne dass wir es wollen. Überwinden können wir sie erst, wenn wir sie in all ihren Facetten genau kennen:

  • Ganz allgemein: Angst vor Preisgabe der Intimität
    Der Arbeitsplatz des Lehrers – die Schulstube – ist vergleichsweise persönlich, ja intim. Es ist sein Revier, das geprägt ist von seiner Persönlichkeit und seine Eigenart, seine Stärken, aber auch seine Schwächen sichtbar werden lässt. Wie ein Schulzimmer gestaltet ist, wie die Tische und Stühle angeordnet sind, welche Schülerarbeiten herumhängen, -stehen oder -liegen, welche Qualität diese Arbeiten haben, welche Ordnung oder Unordnung herrscht, welche Lernhilfen bereitstehen, in welchem Zustand die Materialsammlung und die Klassenbibliothek ist, wie lange dieselben Bilder an der Wand hängen, wie die Wandtafel beschriftet oder gereinigt ist, wie diszipliniert oder undiszipliniert die Schüler sind, wie sich die Schüler gegenseitig verhalten, welche Leistungen sie erzielen usf. – in all dem widerspiegeln sich Stärken und Schwächen von uns Lehrern. Es ist immer unangenehm, wenn da jemand ungebeten eintritt, und besonders peinlich, wenn es jemand ist, zu dem man keine nähere und gute Beziehung hat. Man offenbart sich nicht gerne jedem Hergelaufenen und ärgert sich, wenn der noch in allen Gestellen und Regalen herumschnüffelt.
  • Im Speziellen: Angst vor dem Sichtbarwerden der Schwächen
    Dass jemand, der uns nicht kennt oder uns nicht gut gesinnt ist, unsere Stärken entdeckt, ist uns ja recht. Aber wir alle wissen um unsere Schwächen. Grundsätzlich zeigen wir diese nur jemandem freiwillig und ohne Scham, von dem wir annehmen, dass er sie versteht und akzeptiert und sie nicht missbraucht als Kampfmittel gegen unsere Person. Wenn wir Lehrer oft Mühe haben, die Schulzimmertüre unbefangen für alle andern zu öffnen, so eben darum, weil wir uns – verständlicherweise – schützen wollen vor der Blossstellung und dem Missbrauch unserer Schwächen. Ein Beispiel: Es ist öffentlich verpönt, Präparationen und Arbeitsmaterialien aus früheren Jahren erneut oder gar mehrmals einzusetzen. Wer das tut, gilt als bequem und abgestorbener Routinier. Viele Lehrer tun dies aber trotzdem, weil sich ihre Vorgehensweise und ihre Materialien bewährt haben und im Moment auch keine Zeit und Energie frei ist, um Neues aufzuarbeiten. Aber eben: Sie tun es leider mit schlechtem Gewissen und würden es kaum jemandem an die Nase binden, vom dem zu erwarten ist, dass er sich hintenherum darüber mokiert.
    Dazu kommt, dass wir Lehrer unter der Blossstellung unserer Schwächen besonders leiden, weil wir unsere Arbeit – trotz der vermeintlichen Intimität des Schulzimmers – stets in aller Öffentlichkeit verrichten. Kinder posaunen bekanntlich alles aus. Wir sitzen wie in einem Glashaus und werden dauernd öffentlich beurteilt und kritisiert. Wir Lehrer sind durch öffentliche Kritik besonders verletzbar. Sie schürt begründete Existenzängste, denn wenn sie zu stark wird, können wir die Stelle verlieren. Es scheint daher ratsam, die Schwächen zu verbergen.
    Bis jetzt war die Rede von tatsächlich vorhandenen Schwächen. Dazu gesellt sich nun bei vielen ein Gefühl des Ungenügens, des Versagens, ganz einfach darum, weil all das, was uns Staat und Gesellschaft aufgebürdet haben, oft schlichtweg nicht mehr zu leisten ist. Ich sehe da auf der einen Seite vor mir logisch aufgebaute und wunderschön ausgefeilte Lehrpläne, dicke und teure Lehrmittel und auch die Erwartungen und teilweise sogar Forderungen der Eltern, der Behörden und der Gesellschaft. Und auf der andern Seite sehe ich die teilweise zu grossen Klassen, die vielen fremdsprachigen Schüler, die verhaltensgestörten Kinder und die asoziale Erziehungspraxis in vielen Elternhäusern. Das ist einfach nicht mehr zusammenzubringen. Die allgemeine Überforderung der Schule und der Lehrer wird zwar gelegentlich thematisiert, aber nicht wirklich ernst genommen. Den Preis für diese Tabuisierung zahlen wir Lehrer – mit unserem dauernd schlechten Gewissen. Und fatalerweise ist dieses schlechte Gewissen, das uns als Versager erscheinen lässt, mitverantwortlich dafür, dass wir vor einer wirklichen Hilfe in dieser schwierigen Situation – der Zusammenarbeit mit den Kollegen – zurückschrecken.
  • Angst, seine Persönlichkeit aufgeben zu müssen
    Aus einem wichtigen sachlichen Grund versprechen sich viele Lehrer auch gar nichts von Zusammenarbeit. Es ist nämlich nicht zu bestreiten, dass die Art und Weise, wie jemand unterrichtet und eine Schule führt, stets ein direkter Ausdruck seiner Individualität ist. Die Wahl der Methoden, die Art des Umgangs mit Lernschwierigkeiten, das Tempo, der Rhythmus und der Grad an Gründlichkeit bei der Behandlung eines Themas, der Einsatz der Medien usf. – all das ist Ausdruck der Lehrerpersönlichkeit, weshalb viele befürchten, Zusammenarbeit bedeute, dieses Persönliche aufgeben und etwas Fremdes annehmen zu müssen.
  • Angst vor zeitlicher Überforderung
    Zusammenarbeit erfordert zweifellos Zeit. Solange man noch nicht die Erfahrung machen konnte, dass sie eben auch Zeit einsparen und damit Freiräume ermöglichen kann, ist diese Angst sehr verständlich.
  • Angst davor, die Beziehungsprobleme mit den Kollegen lösen zu müssen
    Bis jetzt ist es mehrmals deutlich geworden: Zusammenarbeit ist nur möglich auf der Grundlage guter zwischenmenschlicher Beziehungen. Alles andere ist eine Illusion. Viele scheuen daher den Gedanken vermehrter Zusammenarbeit, weil sie spüren, dass sich in den Beziehungen zu den Kollegen etwas ändern müsste. Und viele sehen darin keine Möglichkeit, weil sie entweder ihre Kollegen für unfähig zu einer echten Veränderung halten (was ja zutreffen mag) oder selbst ihren nötigen Beitrag nicht leisten können oder nicht leisten möchten. Auch diese Angst ist verständlich, denn die Bereinigung von angespannten sozialen Beziehungen kann oft sehr schmerzhaft sein und in der eigenen Seele vieles in Bewegung bringen. Zwar weiss jeder Psychologe und Lebenserfahrene, dass sich dies lohnt, ja dass es unter gewissen Gesichtspunkten nötig ist, aber gerade darum, weil so manches in Bewegung geraten kann, ist die Angst verständlich.

Negative Folgen der fehlenden Zusammenarbeit oder einer Situation emotionaler Spannungen im Lehrerkollegium

Natürlich bestehen die negativen Folgen einer fehlenden Zusammenarbeit zuerst einmal darin, dass all das Positive, das sie ermöglicht (siehe nächstes Kapitel), nicht entsteht.

Da aber die Zusammenarbeit meist darum fehlt, weil die Beziehungen zwischen einzelnen Lehrern emotional belastet sind, bedeutet dies in der Regel nicht bloss das Fehlen der Zusammenarbeit, sondern darüber hinaus einen mehr oder weniger offenen oder versteckten Kampf gegeneinander. Dieser erzeugt beispielsweise folgende Phänomene bzw. Situationen, die mir allesamt von Betroffenen mitgeteilt wurden:

  • Ein Lehrer verlässt konsequent – ohne ein Wort zu sagen – das Lehrerzimmer, wenn dieses von einem bestimmten Kollegen betreten wird. In beiden entsteht ein Gefühl der Verärgerung, der Hilflosigkeit, allenfalls einer stillen Wut. Dies wirkt sich grundsätzlich auf die Qualität des Unterrichts aus, kann aber sogar letztlich einem oder beiden den Beruf verleiden.
  • Von amtlicher Seite kommt irgend eine Aufforderung, sei es zur Teilnahme an einer Sitzung, zur Stellungnahme zu einem Problem, zur Durchführung einer statistischen Erhebung usf. Jemand sollte „sich opfern“, wie man so schön sagt, aber niemand ist bereit dazu.
  • Ein Schüler wird von einem Lehrer auf das Rauchen auf dem Pausenplatz angesprochen. Seine unüberhörbar gehässige Frage „Was habt Ihr auch für einen Lehrer, dass er Euch nicht beigebracht hat, dass Rauchen verboten ist?“ untergräbt dessen Autorität und erschwert damit seine erzieherische Aufgabe.
  • Ein Junglehrer tritt seine Stelle an, empfindet die Atmosphäre als ein wenig abgestorben und lädt die Kollegenschaft zu einem kleinen Umtrunk ein. Er hat damit gerechnet, dass einige kommen, verbringt aber den Abend allein. Er ist „geheilt“.
  • Ein anderer Junglehrer ist noch nicht ganz im Bild über die Gebräuche und die Kompetenzen seines Schulhauses. Ahnungslos kauft er irgendwo Zeichenmaterial ein und wird dann mit der Bemerkung zurückgepfiffen: „Aha, der Herr Neuling ist schon zum Materialverwalter aufgestiegen.“
  • Hilda Müller (oder so) hat einen Kurs besucht, ist von den neuen Erkenntnissen begeistert und macht sich nun daran, diese praktisch anzuwenden. Da sagt ein Kollege so für sich, aber immerhin hörbar: „Ja, ja, die Hilda war wieder einmal in einem Kurs. Jetzt wird’s besser auf der Welt.“
  • Karl Moser spielt zu Beginn via Musikanlage den Schülern etwas vor. Kaum sind die ersten Töne erklungen, wird sec an die Türe geklopft, die Kollegin von nebenan steckt den Kopf hinein und ruft mehr, als sie spricht: „Ich unterrichte, Herr Moser.“

Solche Szenen, wenn sie sich immer wieder ereignen, haben Folgen: Die allgemeine Stimmung wird gedämpft, man kommt so spät wie möglich ins Schulhaus und geht so früh wie möglich weg, man verbringt die Pausen allein, man ist bedrückt, bekommt den Verleider und wird schlimmstenfalls allmählich tatsächlich zum Versager. Das Tragische daran ist: Jeder hält seine Widersacher für mehr oder weniger schlecht, obwohl sie das zumeist so wenig sind wie sie selber. Die Menschen sind viel weniger bös, als man glaubt. Sie sind hilflos, ungeschickt, unwissend, entmutigt, ihren Gefühlen ausgeliefert, haben Angst, fühlen sich abgelehnt und glauben, kämpfen zu müssen – aber sie sind nicht böse.

Positive Folgen einer guten Zusammenarbeit

Ich möchte klarstellen: Zusammenarbeit soll nicht gepflegt werden, weil es Mode ist oder es jemand verlangt. Sie ist nicht l’art pour l’art. Sie ist darum gut und wünschenswert, weil sie bessere Bedingungen für die Lehrer und einen grösseren Lern- und Erziehungserfolg bei den Schülern bewirkt.

  • Die primäre Folge einer guten Zusammenarbeit ist das Gefühl des Wohlbefindens bei den beteiligten Lehrern während der ganzen Arbeit. Rundum freundschaftliche Beziehungen erleichtern alles, beflügeln, setzen Energie frei, begünstigten Kreativität, lassen neue Ideen gedeihen. Die Berufsarbeit wird kaum mehr oder dann viel weniger als Belastung oder gar Last empfunden. Diese positive Grundstimmung im Schulhaus überträgt sich unmerklich auf den Unterricht jedes Lehrers und auf die Schüler.
  • Der eigene Unterricht wird bereichert durch Ideen und Impulse der Kollegen (z.B. Hinweise auf Material und Literatur). Wichtig ist allerdings, dass sich niemand genötigt fühlen muss, etwas anzunehmen, das ihm nicht entspricht. In freundschaftlichen Verhältnissen ist auch die Ablehnung von Vorschlägen ohne weiteres möglich.
  • Die gemeinsame Vorbereitung von Unterrichtsstoff (z.B. in Realien bei Parallelklassen) führt zu interessanten Diskussionen und Klärungen, die den Unterricht befruchten. Die Erarbeitung von Arbeitsunterlagen kann nach Absprache aufgeteilt werden, womit auch eine gewisse Zeitersparnis verbunden ist.
  • Ansätze zu Team-Teaching und zu Lehrertausch (nach Absprache mit Inspektor und Behörden, allenfalls den Eltern) lassen sich verwirklichen. Damit kommen Stärken des einzelnen Lehrers besser zum Tragen. Da waren z.B. zwei Lehrer von Parallelklassen in den Frühlingsferien auf Reisen: der eine in Ägypten, der andere in Griechenland. Im Geographie- und Geschichtsunterricht können beide Klassen von den Erlebnissen und mitgebrachten Bildern ihrer Lehrer profitieren.
  • Es lassen sich klassenübergreifende oder das ganze Schulhaus betreffende Veranstaltungen durchführen. Ich kenne ein Dorf, wo das ganze Schulhaus – im Einverständnis mit den Vorgesetzten – eine Woche lang Theater spielt. Die üblichen Klassenzuteilungen sind ausser Kraft gesetzt. Schüler und Lehrer machen Erfahrungen, die über jene in der eigenen Schulklasse hinausreichen.
  • Bei der Erfüllung notwendiger Pflichten löst man sich gegenseitig ab und zettelt deswegen keinen Machtkampf an. Man spürt, dass es Freude macht, etwas auf sich zu nehmen, um einem andern auch etwas zuliebe zu tun. Gegebenenfalls lassen sich auch gelegentliche private Terminprobleme auf der Basis von Zusammenarbeit lösen.
  • Allgemeine Erziehungsaufgaben werden von allen mitgetragen. Die Schüler spüren, dass sich die Lehrer in ihrem Auftrag einig sind, sie zur Ordnung, zur sachgerechten Beseitigung von Abfällen, zum anständigen Umgang miteinander anzuhalten. Die Lehrer stehen einander bei, wenn es gilt, bei den Schülern eine selbstbewusste Haltung gegenüber dem Drogenkonsum zu entwickeln, mit ihnen die richtige Art der Konfliktlösung zu üben oder sie vor Aggressionen der Unerzogenen zu schützen.
  • Disziplinarfälle, schwierige Situationen, Probleme mit einzelnen Kindern können im Kollegium besprochen werden. Damit erhält der verantwortliche Lehrer in seinem Handeln mehr Sicherheit.
  • Ein Lehrerkollegium, das an Zusammenarbeit gewohnt ist, kann auch gemeinsame Anliegen gegen aussen (gegenüber Eltern, Behörden, der Öffentlichkeit) glaubhafter und wirkungsvoller vertreten. Die Schule gewinnt an Ansehen und kommt bei finanziellen oder politischen Entscheiden eher ans Ziel.

Voraussetzungen

  • Die Basis jeder fruchtbaren Zusammenarbeit sind die gefühlsmässigen Beziehungen zwischen den Beteiligten. Erstes Erfordernis ist es daher, dass die Lehrer bereit sind, ihre gegenseitigen emotionalen Beziehungen zu klären und zu verbessern. Dazu muss man in erste Linie lernen, Konflikte richtig zu bewältigen, denn auch bei bestem Willen und besten Voraussetzungen treten Konflikte immer wieder auf. Konkret bedeutet dies, bei der Lösung personaler Konflikte grundsätzlich auf den Einsatz jeglicher Form von Macht zu verzichten und die ‘niederlagelose Konfliktlösungsmethode’ zu lernen und zu praktizieren. Thomas Gordon hat hierüber das Wesentliche gesagt.
  • Als nächstes muss man sich entscheiden, in welchen personalen Zusammensetzungen man mitarbeiten will. Eine wirklich intensive Zusammenarbeit, die konkrete Auswirkungen auf den Unterricht haben soll, ist nur in Kleingruppen möglich.
  • Sodann gilt es, für die Zusammenarbeit die richtigen Gefässe zu schaffen. Sie wird höchst wahrscheinlich nur gelingen, wenn man im Wochen-Stundenplan feste Stunden einsetzt, die genau so unantastbar sind wie die Schulstunden.
  • Um die Zusammenarbeit zu optimieren, sind regelmässige Standortbestimmungen erforderlich. Was hat es gebracht? Was soll verbessert werden?
  • Und schliesslich darf man nicht nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip handeln. Das heisst: Man sollte auch dann nach Lösungen suchen, wenn einzelne abseits stehen wollen. Es wäre indessen der Sache schlecht gedient, wenn Kollegen, die der Zusammenarbeit zurückhaltender gegenüberstehen, von den andern emotional ausgegrenzt würden.

Ein Wort zum Schluss

Zusammenarbeit kann nicht aufgenötigt werden. Wer sich innerlich frei fühlt, soll sich in Freiheit mit andern zusammentun und darf spüren, dass er daran wächst, dass sie ihn bereichert. Zusammenarbeit muss Freude machen und darf nicht belasten. Sie soll ein Beitrag sein, dass es den Lehrern gelingt, mit Freude Schule zu halten und aus dieser Grundgestimmtheit heraus die Schüler zu bilden und zu erziehen.

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