Arthur Brühlmeier

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Bedeutend mehr – um nicht zu sagen: beliebig viel – ist bekannt über meinen Grossonkel Emil Brühlmeier, Bruder von Josef Brühlmeier, Küfer. Hier das Wesentliche in Kürze: 

Emil, jüngster Sohn des Gemeindeammanns Leonhard Brühlmeier, verliess seine Heimat im Alter von 20 Jahren, im Jahre 1906 und trat in Amerika 1907 in die Armee ein, in der er bis 1920 diente. Während des 1. Weltkrieges war er zuerst in Frankreich stationiert, später in Panama und in zwei verschiedenen Militärbasen in Kalifornien (March Field und Fort Rosecrans). Dabei war er zuerst bei der Kavallerie, dann bei der Luftwaffe eingeteilt. Am 10. Sept. 1920 heiratete er (in Kennebunkport, Maine) Lina Rychner von Gränichen, die damals in Yonkers (New York) wohnte. 

Emil Brühlmeier und Lina Rychner

Sie ist am 28. Sept. 1883 geboren und hat Gränichen zu Beginn des Jahres 1905 verlassen (der Heimtschein ist datiert unterm 24. Januar 1905). Von ihr sind insbesondere eine Menge von gesammelten Postkarten noch vorhanden, welche darauf schliessen lassen, dass sie in Begleitung einer Frau Bogart zuerst ganz Europa und später auch Amerika bereiste. Das vorliegende Material berechtigt zur Annahme, dass Lina Rychner als sehr gebildete und an Kunst und Kultur ganz allgemein interessierte Person die vermutlich wohlhabende Frau Bogart als Gesellschafterin kreuz und quer durch Europa und Amerika begleitete. Frau Bogart muss auch Emil gekannt haben, denn er erhielt von ihr im Jahre 1918 ein Buch. Es scheint, dass um 1920 Frau Bogart in New York starb. 

Emil Brühlmeier erwarb dann im November 1920 südlich der Stadt San Diego (Kalifornien) unmittelbar an der Grenze zu Mexico eine kleine Ranch, und die beiden verdienten sich den Lebensunterhalt mit dem Anbau von Gemüse und Obst und den Produkten von Kleintieren. Die Ehe blieb kinderlos (sie war bei der Verehelichung bereits 37 Jahre alt), und Lina war sehr oft krank, vermutlich auch depressiv, und am 7. August 1928 nahm sie sich das Leben. Im noch vorhandenen Haushaltsbuch, wo über jeden Cent Buch geführt wurde, steht – von Emils Hand geschrieben – unter diesem Tag „Lina dead“. 

Emil kehrte darauf in die Schweiz zurück, vermutlich nicht in der Absicht, hier zu bleiben. Er fuhr 1932  wieder zurück auf seine Ranch und heiratete 1933 die 37 Jahre alte Clara Theresa Tvedt, die er in der angrenzenden mexikanischen Stadt Tijuana durch die Vermittlung von Freunden kennen gelernt hatte. Sie war Norwegerin und wohnte vor ihrem Umzug nach Kalifornien im Staat Wisconsin.1934 und 1936 kamen je eine Tochter zur Welt, Leonora und Emilie, jene beiden, die uns im Herbst 2000 zu einem drei Wochen langen Aufenthalt nach San Diego in Kalifornien eingeladen hatten.

Emil und Clara Brühlmeier-Tvedt

Emils finanzielle Situation verbesserte sich schlagartig, als er seine Fähigkeit entdeckte, als Rutengänger Wasser ausfindig zu machen. Er ortete auf seiner Ranch insgesamt 7 Quellen und verkaufte hinfort schlicht und einfach lauteres Wasser, das rundum sehr geschätzt war. Emil starb am 12. Juli 1953 und ist auf dem Militärfriedhof in San Diego (Fort Rosecrans) begraben, wo sein Grabstein nach wie vor steht. Seine überlebende Frau heiratete erneut und betrieb für einige Jahre die Ranch (mit dem Wassergeschäft) weiter. Später verliess sie die Ranch, die heute total zerfallen ist. 

Emils Ranch
Emils Ranch heute

Von Emils Ranch sind bloss noch die von ihm eigenhändig gemauerten Pfosten zum Eingangstor erhalten

Das Land ist nicht mehr nutzbar, unter anderem darum, weil immer wieder mexikanische Einwanderer über den Grenzzaun steigen und das Land verschmutzen. Das Wasser ist durch die versickernden Abwässer der etwas höher liegenden mexikanischen Stadt ungeniessbar geworden. Heute ist das Grundstück Eigentum des Staates und steht unter Naturschutz.

All diese Informationen habe ich durch die beiden Töchter bei unserem Aufenthalt in Kalifornien erhalten. So hat mir denn die Familienforschung nicht bloss viel Arbeit, sondern auch einen erfreulichen, drei Wochen dauernden Aufenthalt in Amerika eingetragen.

Leonora Hightman-Bruehlmeier war verheiratet, ist heute Witwe und Mutter von zwei Töchtern. Sie arbeitet nach wie vor als Krankenschwester. Ihre Schwester Emilie Zouhar-Bruehlmeier ist verheiratet und hat aus erster Ehe einen Sohn und eine Tochter. Sie amtete als Professorin für Hauswirtschaft an einer Mittelschule und lebt heute als Rentnerin, glücklich verheiratet mit ihrem zweiten Ehemann Edward.

Grundsätzlich habe ich in diese Dokumentation keine Fotos von noch lebenden Personen eingebaut. Im Hinblick auf die besondere Situation nehme ich mir aber die Freiheit, hier eine Ausnahme zu machen. Auch kopiere ich hier eine Foto von jenem Cousin der beiden Damen, der ebenfalls in Amerika lebte, nämlich von Hans (genannt Jack) Brühlmeier, dem Sohn von Hans Brühlmeier-Lienberger, der bis zu seinm Tod (1991) in Pennsylvania lebte.

John Brühlmeier Sohn von Friedensrichter Hans Brühlmeierk

Hans Brühlmeier (genannt Jack), seit 1930 in Amerika, Sohn von Hans und Lina Brühlmeier-Lienberger (Friedensrichter)

Emilie and Leonora

Leonora und Emilie vor dem Grabstein von Emil Brühlmeier

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